Verstetigung der Einsatzgruppe Naturschutz des Naturschutzzentrums Kreis Coesfeld e.V.

Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung soll alle Möglichkeiten prüfen, eine Verstetigung der Einsatzgruppe Naturschutz zu gewährleisten,
- unter Ausschöpfung aller Förder- und Kooperationsmöglichkeiten,
- unter Beibehalt der Kooperation mit sozialer Arbeit,
- unter Ausdehnung der Arbeit auf das ganze Kreisgebiet,
- unter dem projektbezogenen Einsatz von Ersatzgeldern und
- ggf. unter Aufstockung der Haushaltsstelle „Pflege der NSG“
Begründung:
Naturschutzmaßnahmen in Schutzgebieten (NSG, FFH-Gebiete, §30-Biotope u. ä.) sowie die Bekämpfung von Neobiota zählen zu den öffentlichen Verpflichtungen des Kreises. Die notwendigen Maßnahmen praktischer Biotop- und Landschaftspflege sind jedoch sehr zeitintensiv und bleiben, sofern sie nicht ehrenamtlich umgesetzt werden, aus Personal-mangel häufig liegen. Die in 2020 vom Kreis zusätzlich erworbenen 6,6 ha Fläche in Naturschutzgebieten dürften die Problematik noch verschärfen.
Nun hat sich in den letzten 3 Jahren ein außerordentlich effektives Instrument der Landschaftspflege etabliert: die Einsatzgruppe Naturschutz des Naturschutzzentrums Kreis Coesfeld. Dieses dreijährige LEADER-Projekt führt unter Einbindung von sozialer Arbeit in Kooperation mit den IBP Coesfeld e. V. Naturschutzmaßnahmen durch - projektbedingt nur in den fünf Baumberge-Kommunen des nördlichen Kreisgebiets. Die Arbeiten sind vielfältig und umfassen u.a. Pflege von Stillgewässer, Aufwertung von Flächen durch Mahdgutübertragung, Gehölzentfernungen und Störzeigerbekämpfung; sie erfolgen in der Re-gel in schwer zugänglichen Gebieten ohne Einsatz großer Maschinen und sollen vor allem dem Rückgang seltener Arten und ihrer Lebensräume entgegenwirken. Die Projektlaufzeit endet am 28.02.2021.
Die CDU-Kreistagsfraktion ist – gemeinsam mit den Mitgliedern des „Runden Tischs zur Biodiversität“ - der Auffassung, dass dieses bewährte Instrument der Landschaftspflege in schutzwürdigen Gebieten unter allen Umständen erhalten bleiben sollte. Die Verstetigung der Einsatzgruppe in der Trägerschaft des Kreises (des Naturschutzzentrums) könnte sich zu einer tragenden Säule der verpflichtenden kreisweiten Landschaftspflege entwickeln.
Das Aufgabenspektrum der Arbeitstruppe müsste dazu auf das gesamte Kreisgebiet ausgedehnt werden und die Pflege und Entwicklung der im Kreis vorhandenen Naturschutzgebiete und sonstige landschaftspflegerische Aufgaben beinhalten. Zur anteiligen Finanzierung wären externe und von außen finanzierte Beauftragungen durch Kommunen, WBC, Straßen NRW oder Privatpersonen im Rahmen von
- Pflege von Ausgleichs- und Ökokontoflächen oder weiteren Biotopflächen,
- Aufwertung von Wegrändern durch Mahdgutübertragung,
- Pflanzung/Schnitt/Pflege von Obstbäumen oder Streuobstwiesen,
- Umsetzung von Maßnahmen auf forstfiskalischen Flächen und
- kleinere Maßnahmen an Gewässern zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie
denkbar.
Neben den fachlich erforderlichen Aufgaben beinhaltet das Projekt durch die Zusammen-arbeit mit den IBP Coesfeld e. V. arbeitspolitische und sozialpolitische Komponenten, die insbesondere Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus Randgruppen Chancen auf eine Integra-tion in den ersten Arbeitsmarkt ermöglichen.